Als Kind stellte Silberstift sich vor, dass alles, was er erlebte, gar nicht wirklich sei, sondern in einem grossen magischen Buch mit bewegten und klingenden Bildern sich abspiele. Er sah sich in dieser Phantasie im Himmel auf einem weichen weißgrauen Wölkchen sitzen, zwischen zwei flauschigen Engeln, die ihm dieses wunderbare Buch zum Betrachten hinhielten – ganz versunken ist er in diese lebendigen Bilder und hält das, was er sich da anschaut, für sein gerade geschehendes Leben.
Dieses Traumbild ist ihm schon immer so vertraut und selbstverständlich, dass es ihm stets schwer fiel, dem Faktischen, der sog. Realität soviel Gewicht beimessen zu sollen, wie dies allüberall geschieht & gefordert wird. Wo’s doch alles nur eine Geschichte aus einem Buch ist!
Widerlegen hat’s ihm noch keiner können. Aber wie wirklich die beiden Engel und das Kind auf dem Wölkchen sind, das weiss er auch nicht, wenn er ehrlich ist. Noch nicht.