Silberstift dachte stets, das Entscheidende an einem Text sei das, was drinsteht. Also der Gehalt. Und das gälte sinngemäß auch für andere Hervorbringungen, etwa denen eines Künstlers oder Redners.
Die Art und Weise, in der dieser Gehalt präsentiert wird, das sei dagegen eher eine Zutat, gewissermassen die Verpackung. Die könne hübsch oder hässlich, schlicht oder prächtig sein, wesentlich sei sie aber nicht.
Das ist ein Irrtum. Nicht nur, weil der Erfolg, den man mit seiner Äusserung haben kann, wesentlich von der Art und Weise abhängt, mit der sie getan wurde. Sondern auch deshalb, weil sich vielfach das Eine vom Anderen gar nicht mehr trennen lässt.
Das Selbstbewusstsein, mit der ein Künstler sich in seinem Werk präsentiert, ist Teil dieses Werks, manchmal der überwiegende, bedeutendste, möglicherweise der einzige relevante. Dafür, für seine Unbedingtheit, seine Überzeugtheit wird er geschätzt. Man kauft seine Haltung, macht sie sich dadurch zu eigen. Die Haltung ist dann der Gehalt.
In der Politik kann das übrigens genauso sein. Wie man sieht.