Triumph des Willens

„Du kannst alles erreichen, wenn Du es wirklich willst“ – bei vielen Geschichten, die gerade erzählt werden, ist dieser Satz die Quintessenz. Der Grund, warum die Geschichte erzählt wurde. Auf den Willen scheint es zuallererst anzukommen.

Obwohl er das Aufmunternde und Unterstützende dieses Satzes nicht uneben findet, ist Silberstift hier skeptisch. Ihm fehlt etwas. Nämlich die Schritte davor: dass man sich überlegt, was man eigentlich wollen möchte. Und warum.

Um an seinem Wunsch nicht zu verzweifeln, sollte es etwas sein, was einem gemäss ist, etwas, das zu einem passt. Sonst hilft aller Wille nicht und es ergeht einem wie dem Raben, der unbedingt singen wollte. Man wird unglücklich oder zur komischen Figur.

Notwendig ist folglich vor dem Wollen eine Beschäftigung damit, wer, was und wie man eigentlich ist. Also Selbsterkenntnis. Die wäre zuerst zu fördern. Erst dann der Wille. Denn der alleine ist nur dumm.